5G in Häfen
Chancen durch 5G-Netzwerke in Vorpommerns Schifffahrt
Ob Sicherheit für Badegäste und Surfer, Cybersicherheit oder wirtschaftliche Entwicklung durch Automatisierung – 5G bietet enorme Chancen für unsere Region Vorpommern. Wir nutzen diese Chancen nun in einem gemeinsamen Projekt, das diese neuen Möglichkeiten definiert und testet.
Mehr Sicherheit durch Echtzeitkommunikation von Schiffen
Wenn Fähren ihre Passagiere von Ufer zu Ufer bringen, sind sie einem ständigen Kollisionsrisiko ausgesetzt – nicht nur mit anderen Wasserfahrzeugen, sondern auch mit Surfern oder Badegästen. Ein 5G-Netzwerk mit seiner Datenübermittlung und -auswertung in Echtzeit kann dieses Risiko minimieren: Im 5G-Netz können Hindernisse im Wasser früh erkannt werden, entsprechende Warnsignale mit Handlungsempfehlungen können daraufhin in Echtzeit an den Kapitän des Schiffes verschickt werden. So kann der Kapitän Hindernisse auch bei schlechten Sichtverhältnissen früh erkennen und schnell ausweichen. So können mit dem 5G-Netzwerk Leben gerettet werden.
Solch ein 5G-Netzwerk soll nun in Vorpommern erstmals eingerichtet werden. Rund um den Selliner See wird ein mobiles 5G-Netz eingerichtet, um die Datenübermittlung und -auswertung über die Schiffe im 5G-Netz genau testen zu können.
Neben der Erfahrung, die wir durch die Tests gewinnen, analysieren wir die gesammelten Daten. Mit den Daten möchten wir auch nach den Tests Optimierungsmöglichkeiten entdecken.
Mehr Cybersicherheit
Daten werden in künftigen abgeschlossenen 5G-Netzen sicherer sein als in jetzigen Netzen, da jedes 5G-Netzwerk autonom für sich allein funktionieren kann – sodass niemand von außen auf diese Daten zugreifen kann. 5G-Netze bieten somit einen großen Sicherheitsfaktor im immer größer werdenden Risikobereich der Cybersicherheit.
Chancen: Schnellere wirtschaftliche Entwicklung durch Automatisierungen
Künftig – wenn auch noch nicht jetzt – versprechen 5G-Netzwerke ein enormes Potenzial für Automatisierungen, die in Branchen wie der Schifffahrts- und Hafenbranche dringend notwendig sind.
In der Schifffahrts- und Hafenbranche fehlt es oft an Arbeitnehmern, die in riskanten Bereichen wie auf Kränen arbeiten möchten. Durch den Mangel an Arbeitskräften sind die Personalkosten in Häfen enorm. Für Kräne bieten sich Automatisierungen an, da sie ferngesteuert werden können, ohne dass ein Kranführer in schwindelerregender Höhe solch einen Kran steuern muss. Die wenigen Kranführer auf dem Arbeitsmarkt wären so in der Lage, von einem sicheren Büro aus mehrere Kräne zu steuern – ihr Unfallrisiko sinkt so erheblich und die Personalkosten sinken durch die gleichzeitige Steuerung mehrerer Kräne durch eine Person.Automatisierungen müssen jedoch in einem verlässlichen, störungsfreien Netzwerk eingerichtet sein, um funktionieren zu können. Mit den bisherigen Netzwerken erfordert dies die Verlegung von Kabeln, da nur über Kabel ein verlässliches Netz entsteht. Um die Kabel zu verlegen, müssten ganze Bereiche in Häfen geschlossen werden, um an der Infrastruktur zu arbeiten – das lohnt sich in den meisten Häfen nicht und würde die Wirtschaftskraft des Hafens enorm einschränken, bevor alle Kabel verlegt sind und der Automatisierungsprozess beginnen kann.
Mit 5G ist dieser Aufwand gering: 5G verlangt keine Kabel mehr, sondern ist ein reines Mobilfunknetz, das seine Signale zu Empfangsstationen an der Erdoberfläche schickt, die einfach durch Masten an Mülltonnen oder Ampeln installiert werden können. So können Häfen zukünftig mit geringem Aufwand mit dem 5G-Netz versorgt und somit schnell automatisiert werden.
Enorme Chancen mit 5G-Netzwerken in Vorpommern
5G bietet viele Chancen. Durch neue Automatisierungen, größere Sicherheit in der Schifffahrt oder auch in der Datensicherheit, bietet 5G großes Potenzial in der wirtschaftlichen Entwicklung unserer Region. Am Selliner See beginnen wir, diese Chancen für unsere Region Vorpommern zu definieren, zu testen und zu optimieren.
Partner des Projekts sind neben WITENO (Lead Partner):
- Weiße Flotte GmbH, Stralsund
- NautiTronix UG, Putbus
- Hochschule Stralsund, Stralsund
- DEN GmbH, Greifswald
- atene KOM GmbH, Schwerin
- Landkreis Vorpommern-Greifswald, Greifswald
- Landkreis Vorpommern-Rügen, Stralsund
Das Projekt läuft im Zeitraum vom 01.10.2021 bis 30.09.2024.


Kontakt
Alexander Schwock
Tel: +49 3834 550 102
Mail: schwock@witeno.de